Der Interdisziplinäre Arbeitskreis für Drama und Theater und das Studium generale
laden im Rahmen der Ringvorlesung

Die großen Komödien Europas

zu folgendem Vortrag ein:

 
Prof. Dr. Erika Fischer-Lichte (Berlin)
Ein Spiel mit Theater:
Giorgio Strehlers Inszenierung des "Dieners zweier Herren"
Montag, 18. Januar 1999, 17.15 Uhr,
Hörsaal P 5 (Philosophicum)

 
Im selben Jahr, in dem Giorgio Strehler (zusammen mit Paolo Grassi) das Piccolo Teatro in Mailand gründete, nämlich 1947, brachte er zum ersten Mal Goldonis Komödie "Der Diener zweier Herren" (1743) auf die Bühne. In den nachfolgenden fünfzig Jahren kehrte er immer wieder zu dieser Komödie zurück – insgesamt inszenierte er sie neunmal. Die Aufführung machte Strehler weltberühmt – sie wurde auf allen großen Festivals gezeigt. Man feierte sie als die Wiedergeburt der "commedia dell’arte". Was unterschied diese Inszenierung von Reinhardts ebenfalls berühmter Inszenierung der Komödie (1924) oder von Vachtangovs Inszenierung von Gozzis "Prinzessin Turandot", die ebenfalls auf die Tradition der "commedia dell’arte" zurückgriff? Der Vortrag wird der Frage nachgehen, welcher Stellenwert Strehlers Inszenierung in der europäischen Theatergeschichte des 20. Jahrhunderts zukommt.

 
Prof. Dr. Erika Fischer-Lichte, geb. 1943, Studium der Theaterwissenschaft, Slavistik, Germanistik und Philosophie in Berlin und Hamburg. 1972 Promotion. 1973 Professorin für Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, 1986 Professorin für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Bayreuth, 1990 Professorin für Theaterwissenschaft an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Seit 1996 Professorin für Theaterwissenschaft an der Freien Universität Berlin. Präsidentin der International Federation of Theatre Research; Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften und der Academia Europaea.

Arbeitsgebiete: Ästhetik und Theorie des Theaters, Europäische Theatergeschichte.

Publikationen (Auswahl): Bedeutung – Probleme einer semiotischen Hermeneutik und Ästhetik (1979). Semiotik des Theaters (1983). Geschichte des Dramas (1990). Kurze Geschichte des deutschen Theaters (1993). TheaterAvantgarde (1995). Die Entdeckung des Zuschauers (1997). The Show and the Gaze of Theatre (1997). Theater seit den sechziger Jahren (1998). Das eigene und das fremde Theater (1999). Theater im Prozeß der Zivilisation (1999)

Nächster Vortrag in dieser Reihe:

Prof. Dr. Hans-Peter Bayerdörfer (München)
Nestroy, Der Zerissene
Montag, 25. Januar 1999, 17.15 Uhr, Hörsaal P 5 (Philosophicum)


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