Prof. Dr. Jürgen Jage (Mainz)
Morphin zur Schmerztherapie –
Macht das süchtig?
Mittwoch, 13. Januar 1999, 17.15 Uhr,
Hörsaal N 3 (Muschel)
Das Opiat Morphin ist zur Therapie starker
Schmerzen unverzichtbar. Die Angst vor suchtauslösenden Wirkungen
behindert häufig eine ausreichende Schmerztherapie, weil dadurch das
Verschreibungsverhalten von Ärzten und das Einnahmeverhalten von Patienten
beeinflußt wird. Besonders gravierend bekommen das noch immer Patienten
mit Krebserkrankungen zu spüren. Dieser Angst stehen umfangreiche
Erfahrungen gegenüber, die besagen, daß mit einer ausreichend
individuell zugeschnittenen Schmerztherapie mit Morphin extrem selten eine
Suchtentwicklung zu erkennen ist.
Im Vortrag soll auf die Anwendungsbedingungen einer Opiatgabe und auf suchtbegünstigende Faktoren eingegangen werden, ebenso auf die mythisch anmutenden Ängste vor Opiaten in der Schmerztherapie.
Prof. Dr. Jürgen Jage, geb.
1942 in Berlin. Studium der Humanmedizin an der Humboldt-Universität
Berlin, anschließend Tätigkeit als Anästhesist an der Charité
und im Behring-Krankenhaus Berlin. Habilitation 1977. Seit 1990 C3-Professur
an der Klinik für Anästhesiologie der Johannes Gutenberg-Universität
Mainz.
Arbeitsschwerpunkte: Schmerztherapie,
klinische Pharmakologie, Sucht.
Nächster Vortrag in dieser Reihe:
Prof. Dr. Thomas Anz (Marburg)
Leselust und Lesesucht
Mittwoch, 26. Januar 1999, 17.15 Uhr,
N 3 (Muschel)
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