Im Rahmen des Themenschwerpunktes

Evolution

lädt das Studium generale zu folgendem Vortrag ein:
 

Prof. Rupert Riedl (Wien)
Systemtheorie der Evolution
Dienstag, 17. November 1998, 18.15 Uhr,
Hörsaal N 3 (Muschel)

 
Die Synthetische- oder Neodarwinistische Theorie enthält eine notwendige, aber keine zureichende Erklärung der Produkte der Evolution.

Zurückzuführen ist das auf den Versuch, den Vorgang des Erkennens durch den des Erklärens zu ersetzen. Damit wurde übersehen, daß ein Produkt, fern von jeder Möglichkeit des Zufalls, durch zwei Zufallsmechanismen nicht erklärt werden kann.

Eine Vielfalt von Phänomenen widerlegen ein Zureichen der gängigen Theorie. Diese wurden aber so lange verkleinert, bis sie alle unter den Teppich gekehrt werden konnten; und da sind sie noch. Sie werden das Bildmaterial meines Referates bilden.

Eine zureichende Erklärung kann, nach meiner Kenntnis, durch die Wahrnehmung rekursiver Kausalität angeboten werden: Mutativ veränderte Phäne wirken auf die Erfolgschancen veränderter Gen-Wechselwirkungen zurück. Es entsteht damit ein dritter, nun weitsichtiger Konstrukteur, der allerdings nicht in die Zukunft sondern zurück auf seine Produkte blickt.

Nun wirken Phäne auf die Gene zurück. Und weil das die Kollegen schreckt, verwechseln sie's mit Lamarckismus.

 
Professor Dr. Rupert Riedl ist Professor em. für Zoologie an der Universität Wien und Vorstand des Konrad Lorenz Instituts für Evolutions- und Kognitionsforschung; Mitglied zahlreicher wissenschaftlicher Akademien und Vereinigungen.

 
Ausgewählte Publikationen des Referenten zum Thema:

 

Nächster Vortrag in dieser Reihe:

Phylogenie und Evolution der Prokaryonten
Prof. Dr. Helmut König (Mainz)
Dienstag, 24. November 1998, 18.15 Uhr, N 3 (Muschel)
 


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