Dipl.-Geogr. Hella Jaster-Lascano (Kassel)
Tourismus in Kolumbien - das Beispiel
des Agrotourismus in der Kaffeeanbauzone
Donnerstag, 25. November 1999, 18.15 Uhr,
Hörsaal Hs 15 (Forum 4)
Der Tourismussektor gehört mittlerweile
seit Jahrzehnten zu den größten Wachstumsbranchen weltweit.
Nahezu jedes Land versucht, sich von diesem Kuchen ein Stück abzuschneiden,
ist er doch ein effektiver Devisenbringer und schafft zahlreiche Arbeitsplätze.
Für die meisten lateinamerikanischen Länder sind die Ausgangsbedingungen
für den Tourismus insgesamt sehr günstig, wenn man die natürlichen
Ressourcen, die für die Nachfrage eine wachsende Rolle spielen, betrachtet.
Kolumbien jedoch kann nur in sehr geringem Ausmaß von seiner landschaftlichen
Schönheit profitieren. Die Nachrichten über Drogenkartelle, Violencia
und Guerilla haben in der Welt ein einseitiges Bild hinterlassen, so daß
die vielen Schönheiten, die das Land zu bieten hat, völlig aus
dem Blickwinkel geraten sind.
Im Mittelpunkt des Vortrags steht ein für Kolumbien neuartiges "alternatives" Tourismusangebot, der sogenannte "Agroturismo" der zentralen Kaffeeanbauzone. Vor dem Hintergrund der seit 1989 zunehmend ungünstigen Preisentwicklung für Kaffee auf dem Weltmarkt, erhofft man sich hiervon eine neue Quelle, die den Einkommensverlust zumindest aufzufangen hilft. Daher hat man sich vor einigen Jahren das Ziel gesetzt, ebenfalls von den Touristenströmen zu profitieren. Das kulturelle Erbe im Zusammenhang mit der reizvollen Kulturlandschaft des Gebietes soll die weitgehend unbekannte Seite Kolumbiens vorstellen und bekannt machen: friedliche und äußerst gastfreundliche Menschen, Natur, Kultur und natürlich den Kaffee. Durch den Tourismus auf den Kaffeefincas der Region erhofft man sich nun Entwicklungsimpulse für die gesamte Bevölkerung.
Hella Jaster-Lascano, geb. 1971, Studium der Geographie, Hispanistik und Ethnologie in Marburg, Auslandsaufenthalte in Argentinien, Spanien, Peru und Kolumbien; Diplomarbeit: "Entwicklung und Struktur, Marketing- und Förderungsmöglichkeiten des Agrotourismus in der zentralen Kaffeezone Kolumbiens (Departamentos Caldas und Quindío)".
Nächster Vortrag in dieser Reihe:
Donnerstag, 16. Dezember 1999, 18.15 Uhr,
Hörsaal 15 (Forum 4)
Dipl.-Psych. Oliver Diehl
Deutsch-kolumbianische Arbeitsbeziehungen.
Zwischen »cuadrado« und »simpático«
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