Prof. Dr. Johannes Preuß (Mainz)
Relief und Zeit
Dienstag, 1. Februar 2000, 18.15 Uhr
Hörsaal N 2 (Muschel)
Das Relief ist in seiner Rohform tektonisch bestimmt. Die Ausgestaltung der Großformen folgt geologischen Strukturen. Mittelgroße und kleine Reliefeinheiten sind in ihrem Erscheinungsbild klimatisch gebunden. Da die tektonischen und klimatischen Einflüsse durch die Zeit in eine Abfolge gebracht worden sind, kann im Umkehrschluß aus den nachweisbaren Formen auf diese Vorgänge geschlossen werden.
Die Erforschung der Reliefentwicklung ist im vergangenen Jahrhundert in ganz unterschiedlicher Weise betrieben worden. Lange Zeit war sie deskriptiv und deduktiv. Heutige Ansätze versuchen die aktuelle Geomorphodynamik kartierend und messend zu erfassen. Die moderne Analyse des Reliefs steht dann oft im Rahmen der Betrachtung geoökologischer Kompartimente, die durch Stoffkreisläufe verbunden sind. Die Bearbeitung erfolgt in der topischen Dimension, d.h. in geoökologischen Grundeinheiten für die ein homogener Inhalt gefordert wird.
Als Problem stellt sich die Verknüpfung
dieser unterschiedlichen räumlichen und zeitlichen Betrachtungsmaßstäbe.
Prof. Dr. Johannes Preuß ist
seit 1991 Professor für Angewandte Physische Geographie an der Johannes
Gutenberg-Universität Mainz. Er studierte Geographie und Biologie
in Mainz und promovierte 1982 mit einer geomorphologischen Arbeit über
Rheinhessen in Marburg. Dort habilitierte er sich 1990 mit der Bearbeitung
des aktuellen geoökologischen Problems des Rüstungsaltstandortes
Stadtallendorf. Mit Fragen der Reliefentwicklung befasst sich der Referent
zur Zeit in Wallertheim (Rheinhessen) und Alaska.
Forschungsschwerpunkte:
Angewandte Physische Geographie, Standortforschung,
Umweltkontaminationen.
Nächster Vortrag in dieser Reihe:
Prof. Dr. Jörg Grunert (Mainz)
Täler und Terrassen als Zeitzeugen
Dienstag, 8. Februar 2000, 18.15 Uhr,
N 2 (Muschel)
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