Themenschwerpunkt "Zeit und Zeitlichkeit"
Der Fachbereich 22 und das Studium generale
laden im Rahmen der Vortragsreihe
"Zeit und Zeitlichkeit in den Geowissenschaften"
zu folgendem Vortrag ein:
 

PD Dr. Uwe Ring (Mainz)
Aufstieg und Abtrag von Gebirgen – zu gleicher Zeit
Dienstag, 16. November 1999, 18.15 Uhr
Hörsaal N 2 (Muschel)
 

Gebirge sind wesentlich massiver als sämtliche von Menschenhand geschaffene Bauwerke und wesentlich skulpturierter als ein Barockpalast. Gebirgsketten werden nicht nur von den horizontalen Bewegungen großer, die Erde aufbauender Platten kreiert und geformt, sondern auch in wesentlichem Maße durch das Klima und die Erosion. Die Interaktion zwischen den Plattenbewegungen und klimatischen und erosionalen Prozessen kontrolliert nicht nur die Form und die maximale Höhe von Gebirgen, sondern auch die Zeitspanne zur Bildung – und auch zur Zerstörung – von Gebirgsketten. Der Aufstieg von Gebirgen wird im wesentlichen durch eine Verdickung der relativ leichten Erdkruste durch das Konvergieren der Platten und dadurch resultierende isostatische Ausgleichsbewegungen bewirkt. Dieser Aufstieg erfolgt zunächst unter dem Meeresspiegel, sobald die Gebirge aber durch klimatische Faktoren beeinflußt werden, beginnen die zerstörenden Kräfte der Erosion zu wirken. Der ultimative Faktor, der das Wachstum der Gebirge limitiert, ist die Gravitation. Da erosionale Prozesse das "Gewicht" von Gebirgen reduzieren, beschleunigt Erosion letztlich gebirgsbildende Kräfte innerhalb des Gebirges und kontrolliert dadurch den Aufstieg der Gebirge.

PD Dr. Uwe Ring, geb. 1960; Oktober 1979 bis Mai 1985: Studium am Geologisch-Paläontologischen Institut der TH Darmstadt. April 1986 bis Juni 1989: Doktorarbeit am Geologisch-Paläontologischen Institut der Universität Tübingen. August 1988 bis Mai 1989: Wissenschaftlicher Angestellter am Geologisch-Paläontologischen Institut der Universität Tübingen. Juni 1989 bis April 1992: DFG-Postdoktorandenstipendiat an den Geologischen Instituten der Universitäten in Tübingen, Bern und Oxford. Mai 1992 bis August 1998: Wissenschaftlicher Assistent am Institut für Geowissenschaften der Universität Mainz, zwischenzeitlich von August 1993 bis Juli 1994: ‚Research Associate‘ am ‚Department of Geology and Geophysics‘ der ‚Yale University‘ (USA). Dezember 1996: Habilitation an der Universität Mainz, seit August 1998: Hochschuldozent am Institut für Geowissenschaften der Universität Mainz.

Nächster Vortrag in dieser Reihe:

PD Dr. Thomas C. Brachert (Mainz)
Abbildung von Zeit in Sedimentfolgen: heutige und fossile Riffgesteine
Dienstag, 23. November 1999, 18.15 Uhr, N 2 (Muschel)


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