PD Dr. Eike Emrich (Mainz)
Sportereignisse als zeitgenössische
Massenevents
Dienstag, 11. Januar 2000, 18.15 Uhr,
Hörsaal N 3 (Muschel)
Sportereignisse, sei es als Formel 1-Rennen,
Fußballspiele oder Olympische Wettbewerbe, faszinieren die Massen.
Es gibt aber auch sportliche Massenveranstaltungen, die weniger im Blickpunkt
des öffentlichen Interesses stehen. So nahmen 1998 in Deutschland
mehr als 900.000 Menschen aktiv an Volksläufen aller Art teil, ein
großer Teil davon an sogenannten City-Marathons, Halb-Marathons und
City-Läufen.
Seit einigen Jahren erlebt das Laufen einen Boom. Allein beim Boston Marathon absolvierten mehr als 16.000 Teilnehmer erfolgreich die Marathon-Distanz, mehr als 50.000 weibliche Teilnehmer verzeichnete der New York Mini-Marathon und in Deutschland ist wohl der Berlin Marathon die bekannteste Veranstaltung dieser Art. Auch andere Städte in Deutschland veranstalten solche Events. Welchen subjektiven Sinn verknüpfen die Teilnehmer mit der massenhaften Teilnahme an solchen Veranstaltungen und welche kulturell bedeutsamen Werte werden dabei symbolisch "in Szene gesetzt"? Inwiefern drückt sich in der Teilnahme an solchen Laufveranstaltungen ein spezifischer Lebensstil aus und für welche sozialen Kreise ist er typisch? Welche Form des Umgangs mit dem sozialen Gebilde Körper zeigt sich darin und welche Bedeutung hat in diesem Zusammenhang die Wertigkeit des Fitneßgedankens auch außerhalb des Sports?
Wie verläuft die Organisation solcher Veranstaltungen, inwieweit mischen sich Aspekte eines an frühere städtische Märkte erinnernden und eine zeitlich begrenzte neue soziale Ordnung begründenden urbanen Festes mit Aspekten formal organisierter Sportveranstaltungen?
Kurzbiographie Privat-Dozent Dr. Eike
Emrich:
Nächster Vortrag in dieser Reihe:
Prof. Dr. Hans Jürgen Krysmanski
(Münster)
Von der massenkulturellen Kompetenz
der Amerikaner
Dienstag, 18. Januar 2000, 18.15 Uhr,
Hörsaal N 3 (Muschel)
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