Im Rahmen des Themenschwerpunktes
Massenkultur – Lebensform der Gegenwart?
lädt das Studium generale zu folgendem Vortrag ein:
 

Dr. Dietmar Gensicke (Hannover)
Zwischen Videoclip und Love-Parade.
Jugend – Pop – Massenkultur
Dienstag, 14. Dezember 1999, 18.15 Uhr,
Hörsaal N 3 (Muschel)

 
"Die traditionellen Mainstreambegriffe sind noch immer im Literarischen und in den zwei Kulturen ver–fangen – glücklicherweise, dennn das bedeutet, sie können nicht mitkriegen, was passiert." (Kodwo Eshun)

 
Heutige Jugendkulturen zeigen sich als Umschlagplätze popkultureller Konstruktionen. Jugend und Pop sind eng miteinander verzahnt und stellen ein ästhetisch-semiotisches Gravitationszentrum moderner Gesellschaften dar. Deren multistilistisches Universum ist der Raum jugendlicher Selbstdarstellung.

Die soziale Differenzierung der westlichen Gesellschaften führt zu einer deutlichen Komplexitätssteige–rung gesellschaftlicher Interaktionsverhältnisse. Parallel dazu verdichtet sich der soziale Streit um die Bedeutung kultureller Zeichen. Hier finden Auseinandersetzungen um legitime kulturelle Handlungsfor–men, Identitätsmuster und ästhetisch-stilistische Optionen statt.

Dabei hat die Pop-Kultur nahezu sämtlichen Feldern der klassischen 'Hoch'-Kultur gegenüber Aneig–nungsprozesse ausgebildet. Umgekehrt gibt es diese Bestrebungen der Assimilation ebenso von der Seite der 'legitimen' Kultur her. So werden etablierte Ordnungsbegriffe untergraben, die konventionellen kulturellen Wertzuschreibungen von 'High' und 'Low' haben sich grundlegend verschoben.

Zwischen Adorno und 'Drum and Bass', Cultural Studies und 'Generation X' soll es in dem Vortrag so–wohl um ästhetische Diskurse und moderne Kulturkritik als auch um jugendliche Identitätssuche und lebensweltliche Deutungsmuster gehen.

 
Dr. Dietmar Gensicke (geb. 1960) ist wissenschaftlicher Assistent am Institut für Erziehungswissen–schaft der Universität Hannover.

 
Nächster Vortrag in dieser Reihe:
PD Dr. Eike Emrich (Mainz)
Sportereignisse als zeitgenössische Massenevents
Dienstag, 11. Januar 2000, 18.15 Uhr, Hörsaal N 3 (Muschel)


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