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Burkinische und deutsche Studenten mit ihren Lehrkräften bei einer Zwischenauswertung im November 1998 in Diébougou

Bewährt hat sich die Durchführung einer studentischen Lehrforschung von September bis Dezember 1998. Die sieben deutschen (Thorsten Bär, Ursula Bürger, Dorothee Leutz, Didier Knösel, Eveline Rudolf, Dagmar Schmengler, Andrea Wilhelmi) und sieben burkinischen Studenten (Pierre-Damien Bakyono, Oscar Dabiré, Jacques Malo, Asompta Méda, Modeste Somé, Conrad Somé, Telesphore Somé) bildeten binationale Zweierteams, die in mehreren Monaten gemeinsamen Feldaufenthaltes vertiefende Fallstudien in folgenden Siedlungen der Provinzen Ioba und Tuy durchführten: Badoné, Dano, Mebare, Bankandi, Oronkua, Bonzan und Fafo.

Ziel dieser Feldforschung war die Materialsammlung für Magisterarbeiten und die Erarbeitung von Forschungsberichten zu siedlungsgeschichtlichen Themen unter besonderer Berücksichtigung dörflicher Konfliktpotentiale. Von besonderem Interesse für das Projekt A9 war dabei der Vergleich zwischen Orten, die heute überwiegend von Dagara besiedelt sind (wie Bankandi, Mebare und Oronkua), mit Orten, in denen Dagara mit bereits früher ansässigen Bwaba oder Pwo oder mit später zugewanderten Gruppen (Mossi, Fulbe) zusammenleben (in Badone, Bonzan, Dano und Fafo).

Die vertiefenden Fallstudien zur Siedlungsgeschichte einzelner Orte sowie der ortsübergreifende Vergleich von mündlichen Überlieferungen zur Migrationsgeschichte und zu den Verwandtschaftsbeziehungen zwischen einzelnen Klanen lieferten weitere Anhaltspunkte für die Rekonstruktion der Siedlungsdynamik der Dagara und ihrer Nachbarn.

Die Ergebnisse der einzelnen Dorfstudien wurden in der Schriftenreihe des SFB 268 veröffentlicht:
Kuba, Richard/ Carola Lentz/ Katja Werthmann (Hg.): Les Dagara et leurs voisins: Histoire de peuplement et relations interethniques au sud-ouest du Burkina Faso, Berichte des Sonderforschungsbereichs 268 Bd. 15, Frankfurt am Main 2001.

Im Herbst 2001 fand eine vergleichbare Lehrforschung in Burkina Faso statt - diesmal zum Thema Siedlungsgeschichte und interethnische Beziehungen in der Kleinstadt Diébougou. Es handelt sich hier um eine Provinzhauptstadt mit multiethnischer Bevölkerung (Dagara, Mossi, Birifor, Dyan etc:).
Die sieben deutschen Studenten bearbeiteten folgende Themenschwerpunkte:
Tony Arefin: Jugendvereine und Lokalpolitik
David Geist: Die Mossi
Marlis Gensler: Lotissement und Siedlungsgeschichte
Marc Hanke: Anciens Combattants
Ursula Kritzler: Handel und Marktstrukturen
Sékou Maïga: Dezentralisierung, lokale und staatliche Macht
Julia Weinmann: Die Dagara-Dyula.
Mehr zur Lehrforschung können Sie hier lesen.

Sonderforschungsbereich 268 "Kulturentwicklung und Sprachgeschichte im Naturraum Westafrikanische Savanne", Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main. Verwendung von Texten, Bildern oder Karten (außer für private Zwecke) nur mit schriftlicher Zustimmung der Autoren.
Kontakt: Dr. Richard Kuba, Institut für historische Ethnologie, Grüneburgplatz 1, D - 60323 Frankfurt am Main, Tel. +49-69-79833066
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Letzte Aktualisierung 05/2002.