Das Seminar für Klassische Philologie (Neugriechische Abteilung),

die Deutsch-Griechische Gesellschaft Wiesbaden/Mainz e. V.,

und das Studium generale

laden zu folgendem Gastvortrag ein:
 

Dr. Kyriaki Chrysomalli-Henrich (Universität Kiel)

Materialität und Spiritualität
der weiblichen Diktion:
Frauenliteratur im modernen Griechenland

Donnerstag, 6. Juni 2002, 18.15 Uhr
Hörsaal P 3 (Philosophicum)

Im Vortrag wird der Versuch unternommen, die Entwicklung der Frauenliteratur vor allem seit dem Sturz der Diktatur 1974 aufzuzeigen: Zu diesem Zeitpunkt beobachten wir das interessante Phänomen einer wahren »Explosion« der weiblichen Prosa, die sowohl statistisch als auch qualitativ Wichtiges in die Literatur einbringt. Es wird Bezug auf die weibliche Diktion genommen, die, indem sie gewisse Aspekte der Mythologie neu interpretiert, sie in eine feminine Poetizität integriert, während gleichzeitig die »realistische« Produktion weiter gepflegt wird und Texte hervorbringt, die von Alltagsgeschichten bis zu den härtesten feministischen Realisationen reichen. Die Suche nach der modernen Definition der Griechin wird in der Literatur sowohl umstürzlerisch, was die Tradition angeht, als auch empfindsam und poetisch betrieben, immer aber
im Rahmen eines friedlichen Feminismus.

Dr. Kyriaki Chrysomalli-Henrich: geb. 1946 in Thessaloniki. 1964–1969 Studium der Byzantinistik und Neogräzistik an der Aristoteles-Universität Thessaloniki. Promotion mit der Arbeit »Erzähltechnik, Zeitgestaltung und ihr Einfluss auf die Gestaltbildung – Untersuchungen zu Myrivilis, Venesis und E. Fakinu unter besonderer Berücksichtigung der Frauengestalten«, Hamburg 1995. Seit 1993 Lehrbeauftragte für Neugriechisch an der Universität Kiel.

Weitere Veröffentlichungen der Referentin:

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