Das Seminar für Klassische Philologie,
das Pädagogische Institut
und das Studium generale

laden zu folgendem Gastvortrag ein:

 
Prof. Dr. Roger P. H. Green (Glasgow)
Two educationalists of Late Antiquity. A comparative Study of Ausonius and Augustine
(Vortrag in englischer Sprache)
Montag, 28. Juni 1999, 11.15 Uhr
Hörsaal P 206 (Philosophicum)

 

Offenbar war das Erziehungswesen im antiken Rom nie Gegenstand ideologischer Kontroversen gewesen, was vielleicht erstaunen mag. Erst im 4. Jahrhundert n. Chr. ist uns ein kultureller Konflikt bezeugt, der an Schärfe dem zwischen griechischer und römischer Bildung im 2. Jahrhundert n. Chr. nicht nachsteht. Am deutlichsten wird dieser Konflikt im Edikt Julians, das Christen von der Unterrichtung der klassischen Autoren ausschloß, gewiß aber auch in anderen Reaktionen jener Zeit. Zu beobachten ist er auch in den Schriften der berühmtesten Geistesgrößen von damals, Ausonius und Augustinus. Ausonius war zeitlebens Lehrer; zu seinen Schülern zählte der Kaiser Gratian. Augustinus war der bedeutendste Denker der Kirche; er verurteilte die traditionellen Bildungsmethoden und -programme in den Confessiones und propagierte seinen eigenen Entwurf in dem Buch De doctrina Christiana. Der Vortrag hat zum Ziel, die gegensätzlichen Haltungen zur Bildungsproblematik in diesen interessanten Schriften zu untersuchen.

 
Prof. Dr. Roger P. H. Green war nach seiner Promotion in Oxford Senior Lecturer und Reader an der Universität St. Andrews und wurde 1995 als Nachfolger von Professor P. G. Walsh auf den Lehrstuhl für Latinistik der Universität Glasgow berufen (Professor of Humanity).

 
Veröffentlichungen des Referenten zum Thema:

Ausonii opera, Oxford 1999 (Oxford Classical Texts). – Augustine, On Christian Teaching, Oxford: University Press 1997 (World Classics). – Augustine, De doctrina Christiana. Edition and translation, with short notes, Oxford 1995. – The Works of Ausonius. Edition of and commentary on the complete works, Oxford 1991. – Seven Versions of Carolingian Pastoral, Reading 1980.


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