laden zu folgendem Gastvortrag ein:
Prof. Dr. Martin Hose (München)
Der alte Streit zwischen Innovation
und Tradition
Donnerstag, 29. April 1999, 18.15 Uhr,
Hörsaal P 110 (Philosophicum)
Seit dem 18. Jahrhundert gilt uns die griechische
Literatur als Paradigma für Originalität (allerdings stellt dies
das Resultat erfolgreicher Reduktionen dessen dar, was unter griechischer
Literatur verstanden werden soll). Andererseits glauben wir zu wissen,
daß es dieser Literatur selbst gar nicht auf Neuheit, auf Originalität
ankam, sondern daß statt dessen in ihr das Prinzip der Nachahmung
(Mimesis) auch in produktionsästhetischer Hinsicht dominierte. Der
Vortrag versucht zu zeigen, a) daß es in der griechischen Literatur
das Konzept literarischer Originalität gab, b) unter welchen Bedingungen
es entstand und c) wie es insbesondere durch die Philosophie des 4. Jahrhunderts
so wirkungsvoll verdrängt wurde, daß das Nachahmungsprinzip
zur leitenden Vorstellung der späteren griechischen Literatur werden
konnte.
Prof. Dr. Martin Hose, geb. 1961 in Wathlingen/Krs. Celle, Studium in Hamburg, Konstanz, London. Promotion 1990, Habilitation 1993 in Klassischer Philologie (Konstanz); 1995–97 Professur für Klassische Philologie an der Universität Greifswald, seit 1997 an der Universität München.
Forschungsschwerpunkte: Griechische
Tragödie, Geschichtsschreibung, griechische Literatur der Kaiserzeit.
Buchpublikationen des Referenten:
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