MAINZER UNIVERSITÄTSGESPRÄCHE

Im Rahmen des Themenschwerpunktes

Umgang mit dem Mythos

lädt das Studium generale zu folgender Veranstaltung ein:
 

Prof. Dr. Michael Wolffsohn (München)
Mythen und die »Wahrheit« über »die Deutschen«.
200 Jahre Vornamen, Politik und öffentliche Meinung
Mittwoch, 5. Mai 1999, 17.15 Uhr,
Hörsaal N 3 (Muschel)

 

Wilhelm, Adolf, Erich, Uta, Horst, Sarah: Wie obrigkeitshörig, monarchistisch, militaristisch oder kosmopolitisch waren "die Deutschen" wirklich? – Im Vortrag werden herkömmliche Thesen aus der schöngeistigen und wissenschaftlichen Literatur mit harter Empirie konfrontiert. Welche Auswirkungen hatten Krisen, Kriege und Revolutionen auf die Vornamensgebung? Wie nazistisch waren "die Deutschen" und wie lange waren sie es? Wie stark identifizierten DDR-Bürger sich tatsächlich mit Kommunismus und Sowjetunion? Waren die Bayern immer antipreußisch? Wann wandte man sich hierzulande zunehmend von Religion oder Tradition ab?

Die Anwendung einer neuen empirischen Methode erlaubt es, unerwartete Auskünfte über die tatsächliche Haltung der Deutschen in der jüngeren Geschichte zu geben. Den Ergebnissen liegt die Betrachtung eines repräsentativen Samples von Geburten zugrunde – ausgewertet überwiegend aus Einwohnermeldeamt-Listen und Kirchenbüchern.

Prof. Dr. Michael Wolffsohn, Professor für Neuere Geschichte an der Universität der Bundeswehr München.

Geb. 1947 in Tel-Aviv. Seit 1954 in Deutschland. 1967-1970 Wehrdienst in Israel. Studium der Geschichte, Politikwissenschaft und Volkswirtschaftslehre in Berlin, Tel-Aviv und New York. 1975 Promotion. 1980 Doppelhabilitation in Geschichte und Politikwissenschaft. Gastprofessuren u. a. Dartmouth College (USA) 1993.

Zahlreiche Vorträge sowie Fernseh-, Rundfunk- und Zeitungskommentare im In- und Ausland. – Rund 90 wissenschaftliche Aufsätze und 22 Bücher.

Ehrungen: Preis des Deutschen Historischen Instituts Washington, DC 1991; Konrad-Adenauer-Preis für Wissenschaft 1992; Mitglied der Europäischen Akademie für Wissenschaft und Künste (Salzburg) seit 1992; Medaille Pro Humanitate des West-Ost-Kulturwerks 1992; Deutscher Schulbuchpreis 1993. Collegium Europeum der Friedrich-Schiller-Universität Jena seit 1990; Toleranzpreis des Deutschen Druiden Ordens 1998.

Publikationen des Referenten (Auswahl):

 
Nächster Vortrag in dieser Reihe:

Donnerstag, 6. Mai 1999, 18.15 Uhr, Hörsaal N 3 (Muschel)
Prof. Dr. mult. Raimon Panikkar (Barcelona): Mythos im interreligiösen Gespräch

Vortrag mit anschließender Podiumsdiskussion, unter Mitwirkung von Dr. Gotthard Fuchs und Prof. Dr. Ram A. Mall


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