Botschafter a.D.
Dr. habil. Ekkehard Eickhoff (Bonn)
Die erste Jahrtausendwende.
Gesamteuropäische Perspektiven
Dienstag, 14. Dezember 1999, 18.15 Uhr
Hörsaal P 10 (Philosophicum)
Kurz vor der ersten Jahrtausendwende scheint
sich der Gang der Geschichte zu beschleunigen. Die Kiewer Rus‘ öffnet
sich der Mission aus Konstantinopel; in großen Teilen Südost-
und Ostmitteleuropas, in Norwegen und Schweden triumphiert das Christentum,
meist mit Fürsten und Adel verbündet. In Island entscheidet sich
der Althing für die Taufe. Damit gewinnen die neubekehrten Völker
engen Anschluß an die Mittelmeerwelt und das kulturelle Erbe der
Antike; ihre Nationwerdung zeichnet sich ab. Diese Entscheidungen erfolgen
nicht isoliert voneinander. Das römische Kaisertum der Ottonen und
Byzanz wetteifern miteinander um die Bekehrung der Kiewer Rus‘, Sachsen
und Angelsachsen um die Mission in Norwegen. Kaiser Otto III. und der mit
ihm verbündete Papst Silvester II., aber auch die Erwartung eines
Weltendes in naher Zukunft (wenn auch nicht im Jahr 1000) werden zu Triebkräften
dieser Veränderungen.
Botschafter a.D. Dr. habil. Ekkehard
Eickhoff, seit 1953 im diplomatischen Dienst, 1974–1980 enger Mitarbeiter
der Bundespräsidenten Scheel und Carstens, habilitierte sich 1977
an der Universität Stuttgart für Mittelalterliche Geschichte
und bekleidete seit 1980 Botschafterposten in Südafrika, Irland und
bei der KSZE, zuletzt 1988-1992 in der Türkei. Seine Veröffentlichungen
behandeln vor allem die Geschichte des Mittelmeerraums und deren Bedeutung
für unseren Kulturkreis.
Veröffentlichungen in Auswahl:
Seekrieg und Seepolitik zwischen Islam
und Abendland, Berlin 1966; Venedig, Wien und die Osma–nen...1645-1700,
Stuttgart 1992; Macht und Sendung. Byzantinische Weltpolitik, Stuttgart
1981; Theophanu und der König. Otto III. und seine Welt, Stuttgart
1997; Kaiser Otto III. Die erste Jahrtau–sendwende und die Entfaltung Europas,
Stuttgart 1999
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