Der Fachbereich Bildende Kunst
und das Studium generale laden zu folgender Veranstaltung ein:

 
Konflikt oder Harmonie?
Zum gegenwärtigen Verhältnis von Religion und bildender Kunst
Kolloquium anläßlich der Ernennung von
Dr. Friedhelm Mennekes zum Honorarprofessor

Donnerstag, 25. November 1999, 14.00 Uhr
Hörsaal des FB Bildende Kunst der Johannes Gutenberg-Universität, Am Taubertsberg 6

 
Kirchliche Institutionen veranstalten in zunehmendem Maße Ausstellungen und laden Künstlerinnen und Künstler ein, in ihrem Ambiente Projekte zu realisieren. Dabei wird die Autonomie des bildnerischen Schaffens ausdrücklich respektiert; gleichwohl partizipiert die Kunst an der religiösen Aura und verändert dadurch zumindest kontextuell ihre ”Botschaft”. Ohnehin gehört eine dem Religösen verwandte Spiritualisierung zu den Grundimpulsen der Moderne. Kritische Impulse verstören allenfalls jene Menschen, für die die Kirche ein der Tradition verpflichteter Ort des Glaubens ist. Hat die Näherung der Bereiche heute vor allem eine kompensatorische Bedeutung im Rahmen jener allseits zu beobachtenden Ästhetisierung der Gesellschaft, oder handelt es sich um eine substantielle Beziehung, die einer neuen ”postmodernen” Konstellation den Weg weist? Drei Gastvorträge  beleuchten die Komplexität des Problems.
 
14.00 Uhr Eröffnung
Grußworte des Dekans Prof. Dr. Wolfgang Reiß
14.30 Uhr Dr. Johannes Rauchenberger (Graz)
Erosion und Alterität -
Wandlungen religiöser und künstlerischer Sinnräume
16.00 Uhr Dr. Noemi Smolik (Bonn)
Kunsterlebnis oder Gottesdienst?
18.00 Uhr Prof. Dr. Wieland Schmied (München)
Gotteslästerung oder Theodizee?
Das Orgien-Mysterien-Theater des Hermann Nitsch 
und sein Ort in der Diskussion um Kunst und Kirche

Dr. Noemi Smolik, geb. in der Tschechoslowakei, 1971 Übersiedlung in die Bundesrepublik. Studium der Kunstgeschichte, Geschichte und Philosophie in Köln. Freie Autorin, Publizistin und Kuratorin. Regelmäßige Veröffentlichungen in: Kunstforum International, Artforum und Frankfurter Allgemeine Zeitung. Neueste Buchveröffentlichung: Ikonen der Moderne? Zur Entstehung des abstrakten Bildes bei Kandinsky und Malewitsch, Stuttgart 1999.
Dr. Johannes Rauchenberger, geb. 1969 in Weiz. Studium der Kunstgeschichte und der Theologie in Graz, Tübingen und Köln. Seit 1997 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Bildtheologischen Arbeitsstelle der Universität zu Köln. Zur Zeit Konzeptentwicklung einer internationalen Ausstellung zum Schwerpunkt ”Transformationen. Wandlungen religiöser und künstlerischer Sinnräume” für ”Graz – Kulturhauptstadt Europas 2003”. Buchveröffentlichungen: Biblische Bildlichkeit. Kunst - Raum theologischer Erkenntnis, Paderborn-Wien-Zürich 1999. Als Mitherausgeber: Unbedingte Zeichen. Glaube und Moderne an der Schwelle, Graz 1995; ENTGEGEN. ReligionGedächtnisKörper in Gegenwartskunst, Ostfildern/Ruit 1997.
Prof. Dr. Wieland Schmied, geb. 1929 in Frankfurt am Main, war bis 1994 Ordinarius für Kunstgeschichte an der Akademie der Bildenden Künste München. Ausstellungskonzeption und Katalog: Zeichen des Glaubens, Geist der Avantgarde: religiöse Tendenzen in der Kunst des 20. Jahrhunderts, anläßlich des 84. Deutschen Katholikentages in Berlin. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts, u.a. Monographien über C. D. Friedrich, Alfred Kubin, Giorgio de Chirico, Edward Hopper, Francis Bacon.


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