Der Katholische Studentenverein Ketteler zu Mainz im KV
– Altherrenverein –
und das Studium generale
laden zu folgendem Gastvortrag ein:
 

Prof. Dr. Heinrich Pompey (Freiburg i.B.)
Hilfeverhalten und Solidarität der Weltreligionen im Vergleich
Zur gegenwärtigen Herausforderung einer interreligiösen, caritativen Kooperation
Donnerstag, 27. Januar 2000, 17.15 Uhr
Hörsaal N 3 (Muschel)
 

Die Globalisierung der menschlichen Not – infolge einer neo-liberalen Weltwirtschaft – fordert zwangsläufig die Globalisierung der sozialen Ressourcen der ganzen Welt heraus. Die sozialen Energien und sozialen Optionen aller Religionen und Kulturen sind zu mobilisieren, damit die Menschen – trotz Leid und Not – das Leben haben (Joh. 10,10). Die von anderen Weltreligionen geförderte soziale "Wirk"-lichkeit enthält viele Optionen des gelingenden Lebens, ähnlich wie sie im Christentum – zumindest in einigen Aspekten – überliefert werden.

Für die sozial-caritative Diakonie an den leidenden Menschen der Welt sind die so entstandenen gemeinsamen Optionen des Helfens eine wichtige Voraussetzung, insbesondere für eine gemeinsame sozial-helfende Praxis der Religionen angesichts der gegenwärtigen Herausforderungen. Der Präsident der Weltgesellschaft der Buddhisten Upasaka KO PING-YIP hebt vor der 9. Vollversammlung des lutherischen Weltbundes 1997 in Hongkong hervor: "Um das gegenseitige Verständnis zu fördern, muß das gemeinsame Gespräch zwischen den Religionen bei ihren Ähnlichkeiten ansetzen. Auf diese Weise verletzen wir einander nicht und erreichen eine friedliche Koexistenz zwischen allen Gesellschaften und Nationen der Welt".

Ziel des Vortrags ist es, solche Anknüpfungspunkte im Islam, im Hinduismus und im Buddhismus zur Entwicklung von gemeinsamen sozial-motivationalen Energien und sozialen Handlungsoptionen zu entdecken und zu reflektieren, damit Christen sich gemeinsam mit Nicht-Christen zum Wohle der Leidenden caritativ-sozial engagieren bzw. gegenseitig verstehen können.
 

Prof. Dr. Heinrich Pompey war von 1974–1988 Extraordinarius für Pastoraltheologie und Pastoralpsychologie an der Universität Würzburg und lehrte und forschte dort bis zu seiner Berufung nach Freiburg. Im Mittelpunkt seiner theologischen und caritaswissenschaftlichen Lehr- und Forschungstätigkeit steht die Vielfalt der psychisch-sozialen und leiblich-seelischen Nöte der Menschen unserer Zeit. Derzeit ist er Direktor des Instituts für Caritaswissenschaft und Christliche Sozialarbeit an der Theologischen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i.Br., das seit 1925 Studierenden aller Fakultäten die Möglichkeit bietet, in einem Aufbaustudium detaillierte Kentnnisse über Aufgaben, Formen und Methoden kirchlicher Sozialarbeit zu erwerben.
 

Veröffentlichungen des Referenten:

Caritatives Engagement – Lernort des Glaubens und der Gemeinschaft, Würzburg 1994; Caritas im Spannungsfeld von Wirtschaftlichkeit und Menschlichkeit, Würzburg 1997; Caritas – das menschliche Gesicht des Glaubens – Ökumenische, internationale, interreligiöse und interdisziplinäre Anstöße einer Diakonietheologie, Würzburg 1997; Sterbende nicht allein lassen. Erfahrung christlicher Sterbebegleitung, Mainz 1996; Kirche für andere. Handbuch für eine diakonische Praxis, Mainz 1998.


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