Prof. Dr. Wilfried Floeck (Gießen)
Rekonstruktionsentwürfe der Begegnung
zwischen Alter und Neuer Welt im spanischen Gegenwartstheater
Montag, 14. Februar 2000, 17.15 Uhr
Hörsaal P 5 (Philosophicum)
Trotz der Diskreditierung der Geschichte im Zeitalter der Postmoderne ist das Interesse der Schriftsteller an historischen Themen ungebrochen. Das gilt um so mehr, wenn das Vergangene zugleich auch das kulturell Andere repräsentiert. Im spanischsprachigen Theater zeigt sich dies beispielsweise an dem Entstehen zahlreicher Dramen zum Thema der Entdeckung und Eroberung Amerikas aus Anlaß der Fünfhundertjahrfeier 1992.
In der theatralischen Modellierung der Problematik der Conquista richtet sich der Blick vor allem auf die Möglichkeiten einer (Re-)konstruktion historischer Wirklichkeit sowie auf die Konfrontation zwischen zwei unterschiedlichen Welten und auf die Konsequenzen, die das Scheitern interkultureller Begegnung für die politische und soziale Wirklichkeit der spanischamerikanischen Gegenwart mit sich bringt.
Diese Thesen sollen anhand einer Analyse von Werken der Dramatiker José Sanchis Sinisterra (*1940) und Jerónimo López Mozo (*1942) veranschaulicht werden.
Prof. Dr. Wilfried Floeck, geb. 1943, Studium der Romanistik und Geschichte an den Universitäten Heidelberg, Grenoble, Tübingen und Bonn. 1968 Promotion in Bonn. 1977 Habilitation in Göttingen. 1980–1990 Professor am Romanischen Seminar der Universität Mainz. Seit 1990 Professor am Institut für Romanische Philologie der Universität Gießen.
Forschungsschwerpunkte: französische und spanische Literatur des Barock; spanische Literatur der Aufklärung; französisches, spanisches, spanischamerikanisches und portugiesisches Theater des 20. Jahrhunderts.
Die Vortragsreihe "Das Theater der Anderen"
wird im Sommersemester 2000 fortgesetzt.
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