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Abschlußtagung des SFB 268 in Ouagadougou, Burkina Faso


Konferenz in Ouagadougou 2001 Seit der Gründung des SFB 268 "Kulturentwicklung und Sprachgeschichte im Naturraum Westafrikanische Savanne" im Jahre 1988 haben einzelne Teilprojekte intensiv mit afrikanischen Counterparts kooperiert. Dieser wissenschaftliche Austausch mit den afrikanischen Partneruniversitäten ist Teil der Zielsetzungen des SFB 268 und wurde in Partnerschaftsverträgen mit den Universitäten Ouagadougou (Burkina Faso) und Maiduguri (Nigeria), später auch mit Abomey-Calavi (Benin) festgeschrieben. Ein wichtiges Forum, auf dem die Ergebnisse der Zusammenarbeit mit den Counterparts dargestellt und diskutiert werden, ist das alle drei Jahre stattfindende Berichtssymposium in Frankfurt. Zu dieser Gelegenheit konnte jeweils nur eine begrenzte Zahl afrikanischer Wissenschaftler eingeladen werden. Insbesondere von Seiten der afrikanischen Partner wurde daher angeregt, ein derartiges Treffen auch in Afrika selbst stattfinden zu lassen, um die Arbeit des SFB 268 sowie die Ergebnisse der langjährigen Zusammenarbeit einem größeren Publikum vor Ort zugänglich zu machen.


Der SFB 268 ist zur Zeit der am längsten finanzierte Frankfurter Sonderforschungsbereich und läuft Ende 2002 endgültig aus. So fiel schon 1999 die Entscheidung, ein Abschlußsymposium in Burkina Faso zu organisieren. Die Hauptstadt des westafrikanischen Lendes, Ouagadougou, bietet dafür relativ gute logistische Möglichkeiten und die Burkinabé haben in den letzten Jahren ihr Managementpotential bei der Organisation hochrangiger internationaler Begegnungen unter Beweis gestellt. Der erhebliche finanzielle und logistische Beitrag, den die Universität Ouagadougou zusammen mit anderen burkinischen Bildungsinstitutionen, verdeutlicht das Gewicht, daß der geplanten Tagung beigemessen wurde. Nichtsdestotrotz hatte das paritätisch besetzte deutsch-burkinische Organisationskomitee eine Reihe von Hürden zu meistern. Letztendlich wurde aber ein Konferenzsekretariat mit Telefon, Computer und Internetanschluß auf die Beine gestellt und der vom allgegenwärtigen roten Sahelstaub zugesetzten Technik auf die Sprünge geholfen.

Im vergangenen Dezember war es dann so weit. Konferenz in Ouagadougou 2001Im größten Auditorium der Universität und unter reger Teilname der burkinischen Studenten eröffnete der burkinische Ministers für Forschung und höhere Bildung sowie der Deutsche Botschafter die Tagung. Herr Rau, Botschafter in Burkina Faso seit ca. zwei Jahren, unterstrich den außerordentliche Stellenwert interuniversitärer Kooperation in den ansonsten fast ausschließlich von der Entwicklungszusammenarbeit geprägten bilateralen Beziehungen. Für die Universität Frankfurt sprachen Prof. Dr. Rüdiger Wittig (Botanik) und Prof. Dr. Carola Lentz (Ethnologie). Sie erinnerten an die lange Geschichte der Kooperation zwischen Frankfurt und Ouagadougou und wagten gleichzeitig Ausblicke auf zukünftige Formen der Zusammenarbeit nach Ende des SFB 268.

Der Zusammensetzung des SFB 268 entsprechend war die Tagung multi- bzw. interdisziplinär angelegt und offen genug, um eine breite Beteiligung zu ermöglichen. Gleichzeitig wurde jedoch neben der regionalen Eingrenzung ein gewisser thematischer Rahmen vorgegeben, der eine sinnvolle Verknüpfung der einzelnen Beiträge und Disziplinen erlaubte. Der Titel "Landschaftswandel, Siedlungsgeschichte und interethnische Beziehungen in Burkina Faso" setzte dabei Schwerpunkte, in denen sich die verschiedenen am SFB 268 beteiligten Disziplinen mit ihren burkinischen Counterparts wiederfanden. Die Teilnahme an der Tagung war aber auch offen für nicht direkt mit dem SFB 268 zusammenarbeitende Kollegen und so gab es eine Reihe von Vorträgen von Wissenschaftlern aus Frankreich, Holland, Schweden, Italien und den USA, die teilweise eigens nach Ouagadougou angereist waren. In drei Tagen wurden fast 50 Vorträge aus den Fachgebieten Archäologie, Botanik, Ethnologie, Geographie, Geschichte, und Linguistik gehalten. Abgerundet wurde die Tagung von einem Empfang in der Residenz des deutschen Botschafters.

Konferenz in Ouagadougou 2001Für den deutschen Wissenschaftsbetrieb eher ungewöhnlich war das große Interesse der Öffentlichkeit: mehrfach gab es Berichte in den Abendnachrichten des burkinischen Nationalfernsehens sowie in den wichtigsten Zeitungen des Landes und Transparente mit Konferenztitel und Goethe-Kopf zierten belebte Kreuzungen der burkinischen Hauptstadt.



Das Programm ist hier, das Call for papers hier einsehbar.





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Letzte Aktualisierung 06/2002.