Der Jahresbericht 2008 gibt einen Überblick über die vielfältigen wissenschaftlichen Aktivitäten des In-stituts für Kernchemie und listet die Ergebnisse in Form von Publikationen, Konferenzbeiträgen, Dissertationen, Diplom- und Staatsexamensarbeiten auf. Zusätzlich beschreibt die Beiträge der Hochschullehrer und wissenschaftlichen Mitarbeiter des Instituts in der Lehre und Weiterbildung sowie zu verschiedenen Strahlenschutzkursen. Schließlich wird der Status der technischen Einrichtungen des Instituts dargelegt. Der wissenschaftliche Bericht gliedert sich in die Forschungsschwerpunkte:


•   Kern- und Radiochemie im Sinne grundlegender Fragestellungen,
•   Radiopharmazeutische Chemie und Anwendung radiochemischer Methoden mit lebenswissenschaftlicher Zielsetzung,
•   Hochempfindliche und selektive Analytik für physikalische, umweltrelevante, technische und biologische Probleme.

Das Jahr 2008 markiert grundsätzliche Umstrukturierungsprozesse innerhalb der Universität wie auch innerhalb des Instituts für Kernchemie. In die neuen Schwerpunktbildungen der Universität ist das Institut für Kernchemie mit mehreren Arbeitsgruppen involviert - in das Forschungszentrum „Elementarkräfte und mathematische Grundlagen“ (J.V. Kratz, W. Nörtershäuser) und in den Forschungsschwerpunkt „SOPTRANS“ (F. Rösch).
Parallel zu den wissenschaftlichen Forschungen erlebt das Institut eine seit seiner Gründung nie dagewesene Metamorphose. Das Institut wird im Zeitraum 2008/2009 drei Juniorprofessuren besetzen. Herr Plonka-Spehr trat im April 2008 seine von der Carl-Zeiss-Stiftung vergebene Juniorprofessur an. Seine Forschungen betreffen die am TRIGA-Reaktor Mainz erzeugten ultrakalten Neutronen.
Der im Jahr 2006 begonnene Bau eines neuen Institutsflügels als Ersatz für die Räume im M-Haupt wurde 2008 erfolgreich abgeschlossen. Am 27.10.2008 fand die offizielle Einweihung statt. Mitarbeitern und Studenten stehen nun hochmoderne und den aktuellen Vorschriften des Arbeits- und Strahlenschutzes entsprechende Forschungslabore und Praktikumsplätze zur Verfügung.

Aus der Radiopharmazeutischen Chemie kommen zwei hochpotente Neurotransmitteranaloga, mit denen auch eine Namensgebung initiiert wird:
[¹⁸F]MH.MZ und [¹⁸F]PR07.MZ zur hochselektiven Visualisierung der serotonergen bzw. dopaminergen Signaltransduktion offenbaren ihre Mainzer Abstam-mung als Extension „.MZ“. Der Helmholtz-Nachwuchsgruppe von W. Nörtershäuser ist es erstmals
gelungen, den Kernladungsradius des Ein-Neutronen Halokerns Beryllium-11 zu messen. Dazu wurde die kollineare Laserspektroskopie, deren Leistungsfähigkeit vor fast 30 Jahren am TRIGA-Reaktor Mainz demonstriert wurde, mit einem Frequenzkamm kombiniert.

Vom 15.-18.04.2008 hat das Institut die 40. Jahrestagung des Fachverbandes für Strahlenschutz ausgerichtet. Die etwa 100 Teilnehmer diskutierten die Themen „Ausbildung, Weiterbildung und Lehre im Strahlenschutz“.
Am 17. Dezember 2008 beging das Institut ein sehr prominent besuchtes Festsymposium anlässlich des 70. Jahrestages der Entdeckung der Kernspaltung. Auf diesem Symposium wurde Herrn Dr. Norbert Trautmann die „Honorarprofessur“ der Johannes Gutenberg-Universität verliehen.

Die wissenschaftlichen Arbeiten im Institut wurden wiederum vielfältig finanziell gefördert - vor allem vom Land Rheinland-Pfalz über die Johannes Gutenberg-Universität, vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, von der Deutschen For-schungsgemeinschaft, vom Deutschen Akademischen Austauschdienst, von der Gesellschaft für Schwerionenforschung in Darmstadt und durch die Helmholtz-Gemeinschaft. Förderungen durch die Europäische Gemeinschaft (FP 6) erfolgten im Rahmen der Vorhaben EMIL und ACTINET. Den Fördernden sei herzlich gedankt.

Im Jahr 2008 wurde eine Broschüre erstellt, die in komprimierter Form Informationen zu den Forschungen am Institut und am TRIGA-Reaktor Mainz darlegt. Diese liegt dem gedruckten Bericht bei und ist auch unter (http://www.kernchemie.uni-mainz.de) abrufbar.

Inhaltsverzeichnis