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Monatelang war es ungewiss, nun ist es offiziell: Die Armee feiert am 29. und 30. November in Bamenda, der Hauptstadt der anglophonen Nord-West-Region Kameruns, ihr 50-jähriges Bestehen. Das ließ Verteidigungsminister Edgar Alain Mebe Ngo'o am 15. Oktober 2010 verlauten (Messager, 20.10.2010).
Auch Präsident Paul Biya wird allem Anschein nach persönlich anwesend sein, um den Verteidigungstruppen "die verdiente Anerkennung" darzubieten. Eigentlich kommen die Feierlichkeiten ein Jahr zu spät, denn die Streitkräfte konnten schon am 11. November 2009 auf ihr 50-jähriges Jubiläum zurückblicken. Doch Biya entschied sich erst im Dezember 2009, dass man diesen Anlass feierlich begehen sollte - und so findet er nun eben ein Jahr später statt.
Während die Vorbereitungen für die Feiern nun laufen, echauffieren sich viele Bürger über das ihrer Meinung nach horrende Budget der Veranstaltung. Konkrete Zahlen sind dazu freilich nicht bekannt, aber Anzeichen gibt es. So wird Bamenda seit vielen Monaten für den Besuch des Präsidenten herausgeputzt: Straßen werden betoniert, Stromleitungen verlegt, Hotels renoviert. Bamenda soll in nie dagewesenem Glanz erstrahlen. Um die Fortschritte zu überprüfen, reiste der Verkehrsminister persönlich am 13. Oktober 2010 in die Stadt, um sich ein Bild zu machen. Doch Passanten merkten ironisch an, er betrachte lediglich die "Straßen der großen Ambitionen" und auch die Organisatoren der Feierlichkeiten könne man nur als "große Ambitionisten" bezeichnen. Während man sich im Hotel Ayaba über zwei perfekt funktionierende Aufzüge freue, sei der eigentliche Ort, an dem die Feierlichkeiten stattfinden sollen - die große Handelsstraße - eine einzige Baustelle.
Die Feierlichkeiten stehen unter dem Motto "Kamerunische Armee und Nation - 50 Jahre beispielhafte Symbolik im Dienste des Friedens und der territorialen Integrität sowie der Entwicklung der Sicherheit in einem sauberen und aufstrebenden Kamerun". Die werbewirksame Kurzfassung lautet "Ehre und Treue".
Dieser kurze Slogan findet sich auch in den beiden Amtssprachen Französisch und Englisch auf dem Logo zur Veranstaltung wieder. Es ähnelt in seiner Gestaltung dem Logo zum Unabhängigkeitstag: Die Umrisse des Landes sind in einem Kreis abgebildet, über allem glänzt in großen Ziffern die "50". Mittig befindet sich zudem das Wappen der Streitkräfte, welche sich aus Boden-, Luft-, Marinetruppen und der Gendarmerie zusammensetzen. Auch das Nationaltier Kameruns, der Löwe, sowie zwei sich überkreuzende Schwerter sind zu sehen.
Bemerkenswert an der Berichterstattung zu den Vorbereitungen dieser Feierlichkeiten ist die ungewöhnlich kritische Haltung der Printmedien. "Es scheint, als seien die Beschränkung der Meinungsfreiheit ein wenig gelockert", vermutet einer meiner Korrespondenten.
