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FESTAC'77-Symbol: Queen Idia Maske

Nigeria

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 Unabhängigkeitstag  1. Oktober 1960 (von Großbritannien)
 Fläche  923.768 km²
 Bevölkerungszahl  140.003.542
 Amtssprache/n  Englisch, Igbo, Yoruba und Haussa
 Hauptstadt  Abuja
 Staatsform  Präsidiale Bundesrepublik

 

AKTUELL: Vor-Ort-Bericht vom 26. Oktober 2010
Helen U. Okafor
Das zentrale, von der Regierung geplante Programm zum 50. Jubiläum der Unabhängigkeit des Landes ist nun eigentlich vorbei. Doch bis zum nächsten Unabhängigkeitstag am 1. Oktober 2011 sind in Nigeria weitere Veranstaltungen anlässlich des Goldenen Jubiläums geplant, und viele reguläre Ereignisse werden einfach diesem historischen Datum gewidmet.
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Hintergrund

Nigeria ist das bevölkerungsreichste Land in Afrika, von großer regionaler, ethnischer und religiöser Diversität geprägt, und die einzige ehemals britische Kolonie, die 2010 50 Jahre Unabhängigkeit feiert − am 1. Oktober. Mit der Unabhängigkeit verbanden sich große Erwartungen und Hoffnungen für diese wirtschaftlich starke und international einflussreiche afrikanische Nation. Doch Nigeria wird inzwischen häufig als "wankender Riese" bezeichnet: ein Land, das reich an Ressourcen, aber auch an Konflikten ist.

Die Vormachtstellung im sub-saharischen Raum verdankt Nigeria vor allem dem wirtschaftlichen Einfluss des Landes aufgrund der reichen Ölvorkommen. Seit den 1970er Jahren sichern die Erdölerlöse die Staatseinnahmen Nigerias, derzeit zu 75%. Doch hat der Ölboom auch massive Konflikte provoziert, insbesondere im Niger-Delta, dem Fördergebiet. Die lokale Bevölkerung protestiert gegen die in ihren Augen inadäquate Umverteilung der Erlöse und gegen beträchtliche Umweltschäden. Doch nicht nur im Niger-Delta, in ganz Nigeria leben zwei Drittel der Bevölkerung trotz des Ölreichtums unterhalb der Armutsgrenze.

Neben massiven Reichtumsunterschieden prägen auch regionale Differenzen und religiöse Gräben das Land. Um den muslimischen Norden und den christlichen Süden zu verbinden und so zur Einheit der Nation beizutragen, wurde 1991 die offizielle Hauptstadt Abuja im Zentrum des Landes erbaut. Auch die nigerianische Kulturpolitik pocht auf "Einheit": "Unity in diversity" ist ihr Motto und die Regierung verspricht Respekt für die diversen Traditionen der offiziell mit mehr als 250 bezifferten ethnischen Gruppen.

International beachtete kulturpolitische Zeichen setzte Nigeria 1977 als Gastgeberland des zweiten pan-afrikanischen World Black and African Festival of Arts and Culture (FESTAC '77). Das FESTAC-Emblem, die Queen Idia-Maske, gilt noch heute als Symbol für nationale Entwicklung und Kultur. An die Erfolge von FESTAC '77 will Nigeria jetzt mit den Feiern zum Unabhängigkeitsjubiläum anknüpfen.

Seit 1960 wird der Unabhängigkeitstag jährlich in allen der inzwischen 36 Bundesstaaten und in Abuja, dem Federal Capital Territory, gefeiert. "Unity, Peace and Hope" lautet das Motto des Independence Day Carnivals, der am 1. Oktober 2010 in Lagos stattfinden soll. Er soll den Höhepunkt eines einjährigen Veranstaltungsmarathons zum 50. Jahrestag des Landes bilden, der bereits am 1. Oktober 2009 eröffnet wurde. Landesweit sind zahlreiche Festivals, Paraden, Tanzveranstaltungen, Fernsehshows, Preisverleihungen und Ausstellungen geplant.

Doch die aktuellen politischen Entwicklungen im Land überschatten die Festvorbereitungen. Am 5. Mai 2010 verstarb Präsident Umaru Yar'Adua, der u.a. einen lang herbeigesehnten Waffenstillstand mit den Rebellen im Niger-Delta ausgehandelt hatte. Die erneuten Probleme in der Öl-Region sowie die blutigen Spannungen zwischen Muslimen und Christen im Zentrum Nigerias müssen nun von Interims-Präsident Goodluck Jonathan gelöst werden, bis 2011 Neuwahlen stattfinden.

 
Johannes Gutenberg-Universität Mainz, 07.11.2010
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