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Fackellauf, Turm-Einweihung und Karneval: Jubiläumsprogramm wird offiziell präsentiert

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Eintrag vom 13. September 2010
Helen U. Okafor


Gbosa! Gbosa! Gbosa! Dieser umgangssprachliche Ausdruck bedeutet soviel wie "Hip! Hip! Hurra!" und soll auf das geplante Jubiläums-Programm der Regierung einstimmen. Den Auftakt für die Feierlichkeiten am 1. Oktober machte die Pressekonferenz vom 12. September im State House Auditorium auf dem Gelände der Präsidenten-Villa in Aso, auf der das geplante Programm vorgestellt wurde.

Nigeria's 50th-Logo, Foto: Helen U. OkaforAm Eingang befand sich eine Bühne, auf der Tanzgruppen traditionelle Tänze zum Besten gaben. Da die Veranstaltung später als geplant begann, sorgte dies für Unterhaltung. Dazu wurden in der Eingangshalle Heißgetränke und Kuchen gereicht. Nachdem alle im Saal Platz genommen hatten, wurde das Programm dann zweisprachig - auf Englisch und Französisch - vorgestellt.

Eingangs wurde auch nochmals die ziemlich komplizierte Struktur des nationalen Planungskomitees für "Nigeria@50" vorgestellt - allerdings hatte ich nach wie vor Mühen, alle Einzelheiten zu verstehen, zumal die vielen Kürzel die Sache nicht einfacher machten. Das National Planning Committee (NPC) untersteht dem Federal Government (FG) bzw. dessen ausführendem Organ, dem Secretary of the Government of the Federation (SGF). Das NPC selbst besteht aus einem National Steering Committee (NSC) und dem National Organising Committee (NOC). Im NSC sitzen Vertreter verschiedener Unternehmen sowie die Minister der Bundesstaaten. Das NOC untergliedert sich in diverse Sub-Komitees (z.B. Publication & Communication, Media, Image & Public Awareness, Exhibitions, Parade, Security, Protocol, Accommodation & Transport, Medical Service, Programme & Venues, Finance & Fund Raising). Alle Veranstaltungen werden von verschiedenen Ministerien in Zusammenarbeit mit den einzelnen Sub-Komitees organisiert. Und mit der Koordination der von der Regierung organisierten Programmpunkte hat man eine Eventfirma beauftragt.

Außerdem wird in der Hauptstadt eines jeden Bundesstaates der 50. Independence Day gefeiert. Zuständig dafür sind die Gouverneure der einzelnen Bundesstaaten, die hierzu ihrerseits Planungskomitees einrichten. In Abuja bzw. dem FCT (Federal Capital Territory) wurde zum Beispiel ein 22-köpfiges "Nigeria@50 FCT Committee" ernannt, das sich vor allem um die Verschönerung der Stadt kümmern soll.

Lagos, die ehemalige Hauptstadt des Landes, wird bei den 50-Jahrfeiern eine besondere Rolle spielen. Das Federal Government hat etliche Events nach Lagos verlagert. Den Höhepunkt soll die Einweihung des "Turms der Unabhängigkeit" ("independence tower") bilden, der genau dort stehen soll, wo am 1. Oktober 1960 die Unabhängigkeit erklärt wurde. Und wie vor 50 Jahren soll am 1. Oktober diesen Jahres auf dem Tafawa Balewa Square die britische Flagge eingeholt und die nigerianische Flagge gehisst werden. Außerdem soll ein Unabhängigkeits-Karneval ("Independence Day Carnival") stattfinden, unter dem Motto "Unity, Peace and Hope", sowie ein nationaler Fackellauf, bei dem die "Fackel der Einheit" ("unity torch") in allen sechs geopolitischen Zonen des Landes - darunter Abuja, Ibadan, Lagos, Port Harcourt und Kaduna - Halt machen wird.

Bei der Pressekonferenz stellte der Generaldirektor von Nigeria@50 alle Vorsitzenden der Sub-Komitees vor, und dann wurden die einzelnen Programmpunkte erläutert, begleitet von einem Chor, der die Nationalhymne sang, sowie von Musik verschiedener junger nigerianischer Sänger und traditionellen Tänzen.

Schließlich war auch gestattet, Fragen an den Generaldirektor von Nigeria@50 zu stellen. Ein Reporter der Nigerian Tribune fragte, an wen die Feierlichkeiten gerichtet seien. Antwort des Direktors: Einige Veranstaltungen seien zwar nicht für die allgemeine Öffentlichkeit zugänglich, aber es solle keinesfalls eine elitäre Veranstaltungsreihe werden. Eine Journalistin von der Daily Sun informierte sich über das Kinder-Parlament und die Veranstaltungen, an der auch behinderte Kinder teilnehmen sollen. Wie werden die Kinder ausgesucht, wollte sie wissen. Die Kinder, so der Generaldirektor, würden aus dem ganzen Land und nicht nur aus wohlhabenden Elternhäusern stammen. Ein Reporter des PUNCH fragte nach der umstrittenen Briefaktion der Regierung, bei der die Regierung laut PUNCH wichtige Firmen in Nigeria um Gelder für das Jubiläum gebeten hätte. Dies sorgte landesweit für Entrüstung, denn schließlich erschien vielen ja auch schon das offizielle Budget exorbitant hoch. Der Generaldirektor begrüßte die Frage: Das gäbe ihm Gelegenheit klarzustellen, dass die Briefe nicht nach, sondern schon längst vor der Bewilligung des Budgets verschickt worden seien.

 

Zum Abschluss der Pressekonferenz traten - nach einem gemeinsamen Gebet - die "Abuja Callabo" auf, eine bekannte Gruppe von Sängerinnen und Sängern aus Abuja. Der Text ihres Lieds in Pidgin-Englisch wurde im Hintergrund zum Mitsingen eingeblendet:Foto: Helen U. Okafor

We’re holding on, we won’t let go
Believing strong that things go grow
Oya o … oya o
Make we dey carry go o
I know say we go get there someday
Things no go be this way always
All we have to say is yes.

Ein echter Ohrwurm, und alle wippten mit. Und zum krönenden Abschluss gab es im Foyer dann noch Cocktails.


 

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Johannes Gutenberg-Universität Mainz, 07.11.2010
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