Wintersemester 2014/15 - Hauptseminar Französisch

 

 

Marcel Proust: À la recherche du temps perdu (I)

 

Gern wird Marcel Prousts Recherche als die euphorische Wiedererlangung der Vergangenheit gelesen. Nachdem er eine Madeleine in eine Tasse Lindenblütentee getunkt hat, blickt der Erzähler am Vorabend des ersten Weltkriegs zurück in die Welt seiner Kindheit. Doch das, was sich so ostentativ als unbeschwertes Glück darbieten will, ist von Anfang an von seinem Anderen durchkreuzt. Geköpfte Hähne, undurchsichtige Eheverhältnisse, schwache, ja profanierte Väter lassen erahnen, daß in dieser Welt Sein und Schein weit auseinanderstehen. Daher auch das „narrative of pure suspicion“ als das Paul de Man die Recherche bezeichnet hat. Wie man sich das näherhin vorzustellen hat, davon legt jener Amour de Swann beredtes Zeugnis, der sich so bruchlos an die Kindheitserinnerungen in Combray anschließt.
            Wir wollen in diesem Seminar die erste Hälfte der Recherche also die Bücher von Combray bis Le Côté de Guermantes lesen. Im kommenden Sommersemester wird ein weiteres Seminar zu den verbleibenden Büchern stattfinden. Beide Seminare können jedoch unabhängig voneinander besucht werden.

 

 

Wintersemester 2014/15 - Hauptseminar Spanisch

 

 

Der letzte Cervantes: Los trabajos de Persiles y Sigismunda

 

Nach den Novelas ejemplares und dem zweiten Teil des Don Quijote erscheint 1617 postum der Persiles – ein Werk, das Cervantes selbst, als sein bestes und den krönenden Abschluß seines Werks betrachtet hat. Mit dieser Einschätzung stand Cervantes lange allein, scheint doch dieser romaneske Roman auf geradezu exemplarische Weise jene Pluralität zu schließen, die in den Novelas ejemplares und dem Don Quijote so beredt zu Wort gekommen war. Hat sich also Cervantes getäuscht? Oder haben wir es, die wir ihn, Cervantes, als Vertreter irreduzibler Dialogizität (Bachtin) begriffen haben? Oder ist der Persiles womöglich gar kein so geschlossener Text, wie es die Forschung so lange behauptet hat? Diesen Fragen werden wir in unserem Seminar nachgehen. Die Kenntnis der Novelas ejemplares, die auch Teil des Seminars bilden werden, wird vorausgesetzt.

Teilnahmebedingungen sind: Textkenntnis, aktive Mitarbeit sowie die Übernahme eines Thesenpapiers, das dann jeweils als Grundlage für die Diskussion im Plenum dienen wird. Dieses Thesenpapier – das je nach Größe des Kurses auch von einer Gruppe erstellt werden kann – ist keine zusätzliche Studienleistung im Sinne eines Referats, sondern Teil des Formats Seminar und somit von allen Teilnehmern zu erbringen.

Texte: Cervantes, Novelas ejemplares, hg. v. H. Sieber, Madrid: Cátedra; Los trabajos de Persiles y Sigismundas, hg. v. J. B. Avalle-Arce, Madrid: Castalia

 

 

Wintersemester 2014/15 - HS Kulturwissenschaften

 

Kino – Macht – Verbrechen

 

Von Anfang an hat sich das Kino für Verbrechen interessiert. 1913, am Vorabend des ersten Weltkriegs, blickt ganz Paris gebannt auf Louis Feuillades Fantômas, der tausend Masken trägt und niemals gefangen wird. Im Deutschland der Zwischenkriegszeit dreht Fritz Lang mit der Mabuse-Trilogie und Spione wiederum Geschichten, die vom Verbrechen, Verkleidung und vor allem von einer grundlegenden Verunsicherung handeln. Während Fantômas und Mabuse gleichsam unsterblich sind und bis in die 1970er Jahre hinein immer wieder neu auferstehen, erzählt man sich nach dem 2. Weltkrieg weitgehend ganz andere Verbrecher-Geschichten. Unsterblich ist jetzt James Bond, der ein ums andere Mal die Welt vor dem Bösen rettet. Doch nun kommt mit dem Verbrecher-Rebellen zugleich auch ein Subjekt auf, das sich nicht in die Welt des Bestehenden fügt und das – man denke hier an den jungen Alain Delon – nicht nur auf die Zuschauerin eine beträchtliche Faszination ausübt.
            In unserem Seminar wollen wir dieser Thematik im Bereich des französischen und spanischen Kinos nachgehen. Dabei werden wir eine diachronische Betrachtung verfolgen und eine vergleichende Perspektive einnehmen.
             
Teilnahmebedingungen sind: aktive Mitarbeit sowie die Übernahme eines Thesenpapiers, das dann jeweils als Grundlage für die Diskussion im Plenum dienen wird. Das Seminar lebt vom Interesse der Teilnehmer und ist so gedacht, daß sich die Teilnehmer auch mit eigenständigen Ideen einbringen.

 

 

 

Wintersemester 2014/15 - M.A./ Graduiertenkolloquium

 

Vorstellung von Masterarbeiten und Dissertationen

 


Weiterführende Links



Frühere Veranstaltungen (Archiv)

SS14

WS 13/14

SS13

WS 12/13

SS12

WS 11/12

SS11

WS 10/11

SS10

WS 09/10

SS 09

WS 08/09

SS 08

WS 07/08