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Ein Labyrinth voller Komitees? - Teil II

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Eintrag vom 10. Juli 2010
Julius Liebisch

 

Gespräch mit der Vizebürgermeisterin von Porto-Novo, Frau Houeto, Foto: Marie-Christin GabrielDie Mairie, also das Bürgermeisteramt der Stadt Porto Novo, richtete am 21. Oktober 2009 ein Komitee ein, welches die Anweisungen des CONAMO umsetzen und eigene Aktivitäten der Stadt rund um die offizielle Feier am 1. August organisieren soll. Wenigstens sporadisch darf ich die Arbeit dieses Komitees begleiten. Genannt wird es "comité municipal", und es teilt sich in sechs einzelne sous-comités (Unterkomitees) auf, die sich um die Organisation verschiedener Bereiche der Feierlichkeiten kümmern:

1. das Unterkomitee für Infrastruktur,
2. das Unterkomitee für ein Intellektuellenforum,
3. das Unterkomitee für die Versorgung der Gäste,
4. das Unterkomitee für Sicherheit und Gesundheit,
5. das Unterkomitee für Kultur- und Sportveranstaltungen und schließlich
6. das Unterkomitee für die Mobilisierung der Öffentlichkeit, den Fackelzug und die Parade.

Diese eigenständig arbeitenden Komitees treffen sich einmal im Monat. Es scheint, dass diese Komitees wiederum die eigentlichen Arbeiten an weitere ausgelagerte und/oder private Organisationen abgeben. So ist zum Beispiel für die Unterkunft der Gäste das "Maison du Patrimoine et du Tourisme" zuständig. Das "Centre d'Etudes Musicales Artisanales et d’Animation Culturelle" – kurz CEMAAC – hingegen plant das gesamte kulturelle Programm der Stadt Porto Novo. Geplant sind unter anderem Folklore, Kunstausstellungen, ein Tag der Masken und die Wahl der Miss Benin, wie uns der Direktor Mr Richard Lys Hounsou in einem Gespräch mitteilte.

So ergibt sich ein verwobenes Netz von Zuständigkeiten, das es zumindest dem Außenstehenden erheblich erschwert, den Überblick zu bewahren. Oftmals überkreuzen sich Verantwortlichkeiten bereits im Bürgermeisteramt, ganz abgesehen von den schon beschriebenen Strukturen staatlicherseits. Mir kommt das ganze Konstrukt wie ein einziges Labyrinth vor. Viele dieser Doppelstrukturen ergeben sich auch daraus, dass durch die Dezentralisierungsreform Benins im Jahr 2001 viele staatliche und regionale Verantwortlichkeiten übereinander gelagert sind. Die Zuständigkeit für die Sicherheit der geladenen Gäste zum Beispiel hängt davon ab, von welcher Institution diese eingeladen wurden. Das heißt, dass es am 1. August Gäste geben wird, die von der Nationalpolizei beschützt werden, und andere, um deren Sicherheit sich die Stadtpolizei kümmern wird.

Es wird in den kommenden Wochen spannend sein zu beobachten, welche Folgen diese Doppelstrukturen und der Umstand haben werden, dass so viele Institutionen (CONAMO, Ministerien, Regierung, Bürgermeisteramt Porto Novo) an der Organisation beteiligt sind. Es bleibt im Sinne einer gelungenen Feier zu hoffen, dass zumindest die Verantwortlichen im Labyrinth der Komitees den Überblick behalten.

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Johannes Gutenberg-Universität Mainz, 01.09.2010
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