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Endlich da, der große Tag: breites Begleitprogramm umrahmt Unabhängigkeitsfeier

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Eintrag vom 2. August 2010
Marie-Christin Gabriel, Julius Liebisch, Maximilian Mauer


Endlich war er da, der große Tag, auf den alle in den letzten Wochen hingearbeitet hatten, der 1. August. Die Bauarbeiten zur Stadtverschönerung anlässlich des Cinquantenaire wurden fast alle abgeschlossen oder waren so weit fortgeschritten, dass die Feierlichkeiten wie geplant stattfinden konnten. Die Stadtverwaltung hatte in den letzten Tagen dafür gesorgt, dass Porto-Novo für das Fest in neuem Glanz erstrahlt: Die Straßen wurden gefegt, die Nationalflagge allerorts gehisst, Bordsteinkanten neu gestrichen und zahlreiche Girlanden und Lichterketten angebracht. Nachdem die allgemeine Stimmung bisher wenig feierlich war, merkte man nun, dass der Stadt ein Großereignis bevorstand. Die Stadtverwaltung hatte einzelne kulturelle Veranstaltungen, v.a. Kunstausstellungen und Musikkonzerte, organisiert. Darüber hinaus gab es in Porto-Novo und Umgebung verschiedene Sportveranstaltungen, u.a. einen Halbmarathon und ein Radrennen des Cinquantenaire.

Foto: Marie-Christin GabrielAm 31. Juli schließlich begann das offizielle Programm. Am Morgen hielt Präsident Boni Yayi auf dem berühmten Place de la République, dem Platz der Republik, seine live übertragene Rede an die Nation. Dank unserer Presseausweise konnten wir das Geschehen aus der ersten Reihe verfolgen. Im Anschluss daran veranstalteten die verschiedenen Glaubensgemeinschaften des Landes in ganz Porto-Novo Zeremonien, um für eine blühende Zukunft der Nation zu bitten. Am Abend wurde die "Nuit de l'Indépendance", die Nacht der Unabhängigkeit, mit einem Fackellauf eingeläutet: Kleinere Gruppen von Fackelträgern zogen durch die Viertel Porto-Novos und vereinten sich auf dem Place de la République. Dort hatte man bereits alles für die große Feier vorbereitet: Bis das Konzert der Unabhängigkeit begann, konnten sich die Zuschauer, die sich bereits eingefunden hatten, bei einem Amateurboxkampf amüsieren. Mit eineinhalb Stunden Verspätung schließlich begann das große Spektakel, bei dem nationale und internationale Musiker und Künstler auftraten, u.a. auch eine eigens eingeflogene chinesische Artistengruppe. ...>

Foto: Maximilian MauerAm 1. August 1960 hatte Präsident Hubert Maga Dahomey - so die frühere Bezeichnung des Benin - auf dem Place de la République für unabhängig erklärt. Fünfzig Jahre später nun fand sich Präsident Yayi Boni am Morgen − mit einiger Verspätung − an eben jenem Ort ein, um am "Monument aux morts", dem Denkmal für die Toten, einen Kranz niederzulegen. Zwei Stunden lang mussten alle auf diesen Akt warten, doch die eigentliche Zeremonie war dann schnell vorbei. Innerhalb weniger Minuten und in einiger Eile wurde der Kranz niedergelegt, eine Schweigeminute abgehalten und eine Flamme zum Gedenken an die Unabhängigkeitskämpfer entzündet. ...>

Im Anschluss daran fuhren wir zur Achse Ouando-Hounsa, wo wir mit Hilfe unserer Presseausweise gemeinsam mit vielen Journalisten die Parade verfolgten. Diese wurde mit der Nationalhymne und 21 Kanonenschüssen eröffnet. Nachdem der Auftakt reibungslos vonstatten gegangen war, traten die Majoretten auf, eine Tanzgruppe junger Mädchen. Allerdings wurde ihr Auftritt von einer technischen Panne unterbrochen: Die Musik fiel aus und die sehnlich erwarteten Majoretten mussten versuchen, ihr Programm ohne musikalische Untermalung zu bestreiten. Diesem bunten und erfrischenden Auftritt folgte die Militärparade, an deren Spitze eine beninische Delegation marschierte. ...>

Foto: Maximilian Mauer

Vertreter aus Frankreich, Burkina Faso, Kongo, Gabun, Nigeria, Senegal, Togo, Ghana und Niger schlossen sich an. Das Gros der Parade stellten Vertreter aus den verschiedenen Bereichen der beninischen Armee, Polizei und Feuerwehr sowie ein breites Aufgebot aus dem staatlichen Fuhrpark. Die schier endlose Militärparade zog sich über zweieinhalb Stunden hin, so dass die angekündigte Zivilparade fast komplett ausfiel. Sämtliche Gruppen, die aus allen Regionen Benins angereist waren, um traditionelle Tänze darzubieten, kamen nicht zum Zuge. Auch Repräsentanten zivilgesellschaftlicher Organisationen, wie die Marktfrauen und die Karawane des Cinquantenaire, mussten kurzerhand auf ihren geplanten Auftritt verzichten.

Foto: Marie-Christin GabrielAm Abend wurde das offizielle Programm mit dem Finale des Unabhängigkeitspokals beschlossen. Mit der Übergabe des Pokals an die siegreiche Mannschaft von Borgou Alibori durch Präsident Yayi Boni und mit der einsetzenden Nachtdämmerung ging der 1. August 2010 zur Neige. Wir erschöpften Forscher gönnten uns ein kaltes Béninoise, ein lokales Bier, in einer der zahlreichen Bars und stießen mit den feiernden Beninern auf die gelungene Feier an: "Vive l'Indépendance, vive le Bénin!"

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Johannes Gutenberg-Universität Mainz, 04.09.2010
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